Jugend-Torhüter-Training

Warum ist eine frühe Ausbildung so wichtig?

Es gibt viele Konzepte zur Torhüter-Ausbildung. Sie alle führen dazu, dass der Torhüter ein geachtetes Mannschaftsmitglied wird. Gerade bei diesem Spieler gibt es aber auch kaum Einigkeit, wann eine Ausbildung starten soll.

In den neuen Regelungen des DFB für den Jugend-Fußball ist es zu einer "Ausgliederung" des Torhüters gekommen (Meinung d. TW-Trainers). Drei Feldspieler gegen drei Feldspieler auf ein kleines Tor, ähnlich wie beim Cageball.

Wir glauben, dass der Torhüter von Anfang an auf seine Aufgabe vorbereitet werden muss. Dafür stehen wir als Trainer.

Unsere Arbeit kann aus Kindern diese großartigen Spieler werden lassen. 

 

Es wird erzählt, dass einst Manuel Neuer "erst" mit 9 Jahren ins Tor gewechselt ist. Dieser Satz lässt darauf schließen, dass es mit 9 Jahren schon reichlich spät für eine Torhüter-Ausbildung ist. Man bedenke, mit 9 Jahren spielt das Kind schon in der F-Jugend.

Wie passt das neue DFB-Konzept dann zu dem Wunsch des DFB weiterhin gute Torhüter auszubilden?

 

Aus dieser Ansicht haben wir folgendes Motto erkoren:

Damit es mehr Manuel Neuer in Deutschland geben wird, dafür bilden wir aus!


Torwart-Trainer für F- bis C-Jugend

Die Einführung eines Torhüter-Trainings für die Jugend fing mit einem Experiment bei der F-Jugend an. Nach ersten guten Ergebnissen gesellte sich der E-Jugend-Torwart zum Training dazu. Schließlich wurden die Torhüter der D- und C-Jugend ebenfalls in das Training eingebunden.

 

Ohne direktes Ziel wurden Grundlagen für Ballkontrolle, Hechten und Verhalten auf dem Platz geschult. Später folgten spezifische Trainingspläne und die Beschaffung von entsprechenden Hilfsmitteln für das Training. Wir leiteten aus unseren Erfahrungen ein Grobkonzept ab und orientierten uns an den Torwarttrainings der Fußballschulen in der Umgebung.


Konzept und Eckpunkte für die Jugend

Torhüter-Trainings sind in vielen Dingen anders aufgebaut als bei Feldspielern. Die Tatsache, dass der Ball im 16er in die Hand genommen werden darf, macht den Torhüter nicht nur zu einem der wichtigsten Spieler auf dem Feld, sondern fordert ihn auch als Multitalent.
Die Fähigkeitenpools, aus dem der Torhüter schöpft, sind vielfältig:

  • Abwehr-Skills mit „jedem“ Körperteil inklusive der Arme
  • Ballkontrolle an Fuß und Hand
  • Schusskraft und Präzision
  • Reaktion und maximale Sprungkraft
  • Spielübersicht und taktisches Verständnis für jede Position
  • Starke Kommunikation und Anleitung von Spielern bei Stellungsspiel und Abwehrverhalten
  • u.v.m.

 

Dadurch wird ein Training sehr umfangreich und der Torwart muss nicht nur körperlich, sondern auch mental sehr fit sein.
Durch die multiplen Anforderungen an einen Torwart werden Muskelaufbau und Beweglichkeit spezifischer als bei Feldspielern trainiert. Besonderer Augenmerk liegt hierbei auf der Rumpf- und untere Rückenmuskulatur. Der Torhüter fängt durch diese besonders Schläge durch das seitliche Aufprallen auf dem Boden ab und bekommt Standfestigkeit für den Zweikampf im Torraum. Außerdem hilft eine gut ausgebildete Rumpfstruktur dem Torwart beim Aufstehen ohne die Arme, weil er dem Ball hinterher springt oder mit dem Ball aufstehen muss.


Die Brustmuskulatur hilft dem Torhüter sich abzufangen und sauber abzurollen. Gerade bei Hechtsprüngen ist sie essenziell wichtig und bedarf ständiger Ausbildung. Dazu wird immer wieder ausreichend Dehnung in die Muskulatur gebracht, um die Beweglichkeit zu erhalten.
Letztendlich muss der Torwart mit seiner Mannschaft trainiert werden, um Ausdauer und Konditionstraining zu erhalten sowie Spielzüge und Taktiken kennenzulernen. Doch benötigt er auch intensives Gruppen- und Einzel-Training, um seine spezifischen Aufgaben zu erfüllen. Der moderne Torhüter muss im Tor, im Raum und am Ball überlegen sein. Jederzeit bereit für den Griff zum Ball. Er muss förmlich „in den Ball beißen“ wollen!


Der Mix aus Leistung und Spaß

Uns ist es wichtig, und das steht ohne Zweifel an erster Stelle, dass der Spaß am Fußball-Sport und an dem Training erhalten bleibt. Im Gegensatz zum Training von A-/B-Jugend und Amateuren wir fast ausschließlich mit dem Ball trainiert. Besonders in den F- und E-Jugenden wird nach Möglichkeit keine Übung ohne Ball gemacht.

Deswegen kommen die Kinder zum Fußball. Der Ernst in diesem Sport fängt auch ohne dieses Training schon früh genug an.


Abschließende Bitte, Apell

Wir trainieren unsere Kinder ehrenamtlich, aber mit Begeisterung und ohne eigene Ambitionen. So ist es auch von unserem Jugendvorstand gewollt und an uns herangetragen worden. Es kann nicht in unserem Interesse liegen, vielleicht nicht errungene Siege oder Titelwünsche aus unserer Kindheit auf die Kinder zu projizieren. Die Kinder treffen ihre Wahl oder haben einen Wunsch eine Position zu spielen, oder Dinge auf dem Platz zu tun, die sie bei ihren Idolen und Vorbildern gesehen haben.
 

Wir möchten diesen Kindern die Möglichkeit bieten diese Dinge zu erlernen und umzusetzen. Wir brauchen keine Eltern, die am Rand stehen und beim Training oder in den kommenden Spielen ihre Kinder zu Höchstleistungen anstacheln. Sei es durch Schreien oder einfach nur durch das Platzieren von Sprüchen oder

 

Bei uns gilt die Devise das fördern und anfeuern vorne an stehen. Nicht dazu gehören fordern und sanktionieren. Anleiten und lernen, das ist der Vertrag zwischen uns Trainern und den Kindern.
 
Es gibt auch bei uns Tage, an denen wir versagen. Wo wir einmal, anstatt zu rufen, schreien. So wie wir solche Tage haben, so haben auch Eltern und Besucher solche Tage. In diesen Fall hilft oftmals Reden. Sprechen Sie uns an, so wir sie ansprechen werden, wenn uns etwas negativ auffällt. Auf dem Platz sind wir alle gleich.

 

Was wünschen wir uns von den Eltern

Sein Sie für Ihre Kinder da. Feuern Sie sie an, aber leiten Sie sie im Spiel nicht an. Der Trainer hat ein Konzept. Es werden Aufstellungen und Spielzüge trainiert. Und wenn die Kinder es mal nicht schaffen ein Tor zu erzielen oder den Ball verlieren, dann ist das so. Wir bauen ihre Kinder wieder auf. Aber das geht nicht ohne Sie. Seinen sie ein Vorbild, so wie wir es versuchen.

 

Wir sind auf dem Platz für Ihre Kinder da. Bitte stärken Sie Ihre Kinder zuhause, sodass alle Kräfte für das Training bereit sind. Kinder sind das Wichtigste und Größte, was man uns als Trainer anvertrauen kann. Und wenn diese Kinder auf dem Platz alles geben, können sie für die Momente sorgen, in denen sie für uns die Sterne sind, nach denen wir alle nur zu gerne greifen.

 

Danke für Ihre Unterstützung!

 

Ihr H.Gerlang